Bei DRM denkt man an Software. Besonders freuen durften sich vor ein paar Jahren die Bürger der Krim als Obama sich entschloss, sie auf die Sanktionsliste zu setzen, um sie für die falsche Wahl zu bestrafen. So sind für sie viele DRM-geschützte Computerspiele deaktiviert. Gekauft ist halt nicht gekauft.
Vielleicht denkt man auch an digitale Bücher. Z.B. wurden einmal die Käufer des Buches "1984" daran erinnert.
Woran man weniger denkt, sind Autos. So haben z.B. US-Käufer von fehlerhaften Teslas zurzeit Angst, gegen Tesla zu klagen, weil die Firma ihre Autos ja jederzeit aus der Ferne deaktivieren kann.
Da kann es nur eine gute Idee sein, DRM in so vielen Dingen wie möglich einzubauen. Wie z.B. Kaffeautomaten, Fernseher, Traktoren und vielem mehr ...
Letzten Monat war es soweit: Ich benötigte einen neuen PC. Also habe ich geschaut, was mein Budget her gibt und dann in aller Ruhe den bestmöglichen PC zusammengestellt, den mein Erspartes hergibt. Am Ende lag ich zwar ein klein wenig über dem Budget, aber noch unter der Schmerzgrenze. Perfekt. Und es wurde ein wunderbares Gerät. Der einzige Punkt der nicht perfekt war, ist der Gehäuselüfter der leise vor sich hin rauscht. Aber den werde ich wahrscheinlich irgendwann durch ein leiseres Modell austauschen. Und nun war es an der Zeit das neue System einzurichten ...
Bisher nutzte ich Debian, welches ich vor mehr als 7 Jahren auf meinen alten Rechner aufgespielt hatte. Damals in der Version 7. Mit den Jahren habe ich es auf Version 8, 9 und schließlich 10 geupdatet. Aber nie neu installiert, es war immer noch das ursprüngliche jahrelang liebevoll gepflegte System. Da der neue Computer im Gegensatz zu dem alten IOMMU unterstützt, plante ich, nur noch in virtualisierten Systemen zu arbeiten. Ein minimales Debian als Arbeitssystem und dann virtuelle Rechner für das Arbeiten und Spielen mit dem Rechner.
Die Probleme fingen aber schon mit der Installation des Grundsystems an. Die Grafiktreiber in Debian 10 waren zu alt, so das zwar die Kommandozeile funktionierte, aber nicht die grafische Oberfläche. In Debian 11 (das momentane Testing, also die zukünftige Stable-Version) kam mit der Grafik jedoch zurecht, deshalb entschied ich mich, Debian 11 als Grundsystem zu verwenden. Nun musste ich allerdings feststellen, das weder Debian 11 noch Debian Sid oder Ubuntu 20.04 mit der Netzwerkkarte zurecht kamen. Glücklicherweise hat der Mainboard-Hersteller Linux-Treiber zum Download. Da dieser Treiber nicht während der Installation erkannt wurde und erst in den Kernel kompiliert werden musste habe ich Debian 11 dann von der vollen DVD (statt Netinstall) installiert und dann den Netzwerktreiber nachinstalliert. Bisher hatte ich die Netzwerkkonfiguration immer während der Installation gemacht, niemals von Hand. Da ich diesmal den Punkt "Netzwerk konfigurieren" überspringen musste, hatte ich nun ein nicht konfiguriertes Netzwerk. Zum Glück stellte sich das Konfigurieren des Netzwerkes als einfacher heraus als gedacht, so das ich bald darauf ein nach meinen Wünschen eingerichtetes Grundsystem hatte.
Da ich schon ein wenig Erfahrung mit AQemu gemacht hatte, wollte ich dieses jetzt wieder verwenden. Aber dieses liegt bei Debian 10 und Sid dabei, nicht aber bei Debian 11. Also probierte ich den Virt-Manager aus. Da der aber in der Funktionalität nicht dem entsprach, was mir vorschwebte, wechselte ich schnell auf die Kommandozeile und nutzte dann virsh. Im Internet fand ich eine Menge Hilfen, die sich gerne widersprachen und nicht immer funktionierten. Ich bekam mein erstes Gastsystem zwar zum laufen, war aber wegen der Kompliziertheit des Systems enttäuscht. Und das Durchleiten von Ports von außen funktionierte auch nicht. Letzteres lag aber daran, das ich die Funktionen mit der Netzwerkdurchleitung da noch falsch verstanden hatte. An dieser Stelle entschied ich mich ein Grundsystem zu verwenden, welches AQemu unterstützt.
Meine Wahl viel auf Ubuntu 20.04. Also habe ich das von der DVD installiert und wollte dann den Netzwerktreiber aufspielen. Das wäre aber nur mit aktiven Netzwerk gegangen, da die Pakete, die zum kompilieren des Kernels notwendig sind, nicht auf der DVD vorhanden waren, sondern aus dem Netz dazu installiert werden sollten. Also installierte ich nun wieder ein Debian 11 und updatete dieses nach Sid. Jetzt hatte ich AQemu und installierte erneut mein Gastsystem. Während der Installation war noch alles OK, aber nach dem ersten Boot hatte das Gastsystem keinen Kontakt mit dem Internet mehr. Ich habe nicht herausgefunden warum, aber ich fand bei der Fehlersuche eine andere Funktion: "Show Qemu Arguments". Damit konnte man sich anzeigen lassen, wie AQemu Qemu auf der Kommandozeile aufruft. Ich nutzte dieses auf der Kommandozeile und es hatte genau das selbe Ergebnis wie bei AQemu. Ich entschloss mich, alle Parameter durchzugehen und zu versuchen, ihre Funktion zu verstehen.
Und so lernte ich den Befehl "qemu-system-x86_64" immer besser kennen. Und es gab nicht nur eine verständliche Manpage, sondern auch viel funktionierende Hilfe im Netz. Nur das mit der Netzdurchleitung wollte noch nicht funktionieren. Es gab tausende von Anleitungen im Netz, aber erst als ich einen ausführlichen Text über Netzwerke und Virtualisierung las, merkte ich, das ich etwas grundlegend missverstanden hatte. Die Anleitungen gingen immer davon aus, das der virtuelle Rechner in einem Rechenzentrum steht und viele IP-Adressen zur Verfügung hat. In diesem Fall hätten die Anleitungen funktioniert, ich hätte der Virtuellen Maschine nach außen aber eine andere IP geben müssen. Was ich brauchte war ein einfaches hostfwd im Qemu-Parameter nic. Einfacher ging es gar nicht. Und ich hatte mehrere Tage superkomplizierte und für mich unbrauchbare Wege durchprobiert ...
Grundlegend funktionierte jetzt alles wichtige, aber das ich ein Debian Sid (Unstable) als Grundlage nutzte störte mich. Und da ich AQemu jetzt nicht mehr benötigte, entschloss ich mich, ein Debian 11 als Grundsystem neu aufzuspielen. Als ich danach das Gastsystem aufsetzen wollte, merkte ich, das ich die Notizen zu meinen letzten Versuchen am PC gemacht hatte, an dem PC, den ich gerade neu aufgesetzt hatte ... Aber diesmal wusste ich ja schon wie es geht und konnte die richtigen Hilfen schnell wieder finden.
Nun war es an der Zeit mein System für die alltägliche Nutzung einzurichten. Jetzt erst merkte ich, wie viel ich von Hand eingerichtet hatte und wie viel Mühe ich mir damals damit gemacht hatte. Alle freie Software unter Debian 10 läuft jetzt wieder wie ich es gewohnt bin. Ich habe meine Tätigkeiten auf drei virtuelle Maschinen verteilt. Eine mit allem was nach außen offen sein muss. Diese nutzt keine grafische Oberfläche und läuft unsichtbar mit. Eine für meine alltägliche Nutzung, aber ganz ohne proprietäre Software und eine Virtuelle Maschine auf der alle von mir benötigte proprietäre Software installiert wird. So möchte ich mir mein Alltagssystem sauberer halten, als es mir bisher möglich war. Aber genau dieses dritte System bereitet mir immer noch größere Probleme. Ich habe noch immer nicht alle benötigten Bibliotheken zusammen und es ist nicht leicht herauszufinden was dem Programm nicht passt, wenn es keine brauchbaren Fehlermeldungen ausgibt. Jetzt sind es noch 3 Programme die ich noch zum laufen bekommen möchte.
Aber insgesamt läuft der neue PC jetzt so, das ich alles im Moment notwendige daran machen kann. Ich werde die nächsten Wochen aber noch einiges über Virtualisierung lernen müssen, bis alles perfekt ist. Wenn ich mit allem durch bin, werde ich vielleicht selbst ein Tutorial schreiben, wie man möglichst einfach ein virtualisiertes System aufsetzt und pflegt.